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Medizinische Fachangestellte mit Mundschutz schaut auf Röntgenbild.

Weiterbildung –
Pneumologische Assistenz (PA)

Durch die starke Zunahme von Patienten mit chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen, war es notwendig, strukturierte Behandlungskonzepte für pneumologische Krankheitsbilder in der ambulanten Versorgung zu entwickeln. So entstand die Fortbildung als Pneumologische Assistenz (PA) nach dem Curriculum Pneumologie der Bundesärztekammer. Für Medizinische Fachangestellte (MFA) in der Lungenarztpraxis ist dies eine Möglichkeit sich weiter zu qualifizieren und einen größeren Verantwortungsbereich zu übernehmen.

Zu den Aufgaben der Pneumologischen Assistenz gehören vor allem Schulungs-, Trainings-, und Betreuungsmaßnahmen am und mit den Patienten. Daneben unterstützt die PA den Arzt in der Diagnostik und Therapie wichtiger pneumologischer Krankheitsbilder.

Auf einen Blick

VoraussetzungenErfolgreich abgeschlossene Prüfung als Arzthelfer:in bzw. Medizinische:r Fachangestellte:r (MFA)
oder
ein vergleichbarer Abschluss in einem medizinischen Fachberuf (z.B. MTA, etc.)
oder
eine Qualifikation als Fachassistent:in für pneumologische Funktionsdiagnostik
Dauer120 Stunden in Form eines berufsbegleitenden Lehrgangs, der fachtheoretischen und fachpraktischen Unterricht integriert
– davon 40 Stunden in digitalisierter Form mit Lernzielkontrolle
– plus 8 Stunden Hospitation in einer Asthmaschulung in einer anderen pneumologischen Praxis
Kosten3.150 € für VPAD-Mitglieder
4.200 € für Nicht-Mitglieder
Arbeitsorte– Krankenhäuser, insbesondere Krankenhäuser oder Abteilungen für Lungenheilkunde
– Facharztpraxen (ohne Arztpraxen für Allgemeinmedizin), z.B. Fachärzte für Lungenheilkunde
– Forschung und Entwicklung im Bereich Medizin
– Öffentliche Verwaltung auf dem Gebiet Gesundheitswesen, z.B. Gesundheitsämter
Berufliche Chancen– Mehr Gehalt durch Aufstieg in Tätigkeitsgruppe IV des MFA Tarifvertrags
– Höhere Qualifizierung, mehr Verantwortung und selbstständigeres Arbeiten in dem Fachbereich
– Weitere Spezialisierung zur Pneumologischen Fachassistenz oder z.B. im Bereich Medizintechnik möglich

Aufgaben als Pneumologische Assistenz

Als Pneumologische Assistenz unterstützt du den Arzt u.a. in der Diagnostik und der Therapie von pneumologischen Krankheitsbilder.

Dabei führst du z.B. Untersuchungen an Patienten über verschiedene Körperfunktionen im Bereich der lungenheilkundlichen Diagnostik durch. Diese Diagnostik erfolgt mit Hilfe von verschiedenen, teilweise technisch komplizierten funktionsdiagnostischen Geräten. Ein gewisses technisches Verständnis oder zumindest keine Abneigung dagegen, ist also eine wichtige Voraussetzung für die Fortbildung zur Pneumologischen Assistenz.

Du erfasst Messwerte zur Bestimmung des Gasaustausches in der Lunge, ermittelst Lungenvolumina (Fassungsvermögen) und Gasdruckwerte in den Gefäßen, untersuchst die Durchlässigkeit des Lungengewebes für Gase oder misst die Strömungsgeschwindigkeit der Atemluft und die Atemfrequenz.

Außerdem führst du Schulungs- und Trainingsmaßnahmen mit den Patienten durch. Diese werden von dir geplant, geleitet und im Anschluss auch entsprechend ausgewertet. Die Schulungen finden in Einzel- oder Gruppensitzungen statt.

Neben den eher technischen Aufgaben gehören aber auch allgemeine Tätigkeiten, wie Patientendatensätze anlegen und pflegen, patientenbezogene Anmeldevordrucke kontrollieren oder Patienten zu einem gesundheitsfördernden Verhalten zu motivieren zu deinem Aufgabenspektrum.

Außerdem hast du die Möglichkeit die fachbezogene Leitungsfunktionen in einer Pneumologischen Arztpraxis oder Abteilung zu übernehmen.

Arbeitsorte

Typische Arbeitsorte als Pneumologische Assistenz sind u.a. Facharztpraxen, wie z.B. bei Fachärzten für Lungenheilkunde. Ebenso sind Einsatzorte in Krankenhäusern, Kliniken oder Kurkliniken für Lungenerkrankungen möglich. Auch denkbar ist der Einsatz im Bereich Forschung und Entwicklung sowie in der öffentlichen Verwaltung auf dem Gebiet des Gesundheitswesens (z.B. Gesundheitsämter).

Berufliche Chancen

Mit der Qualifikation zur Pneumologischen Assistenz gelangst du in die Tätigkeitsgruppe IV des MFA-Tarifvertrags. Mit unserem Gehaltsrechner kannst du dir jetzt schon einmal berechnen, wie dein Gehalt steigen könnte.

Pneumologieassistent:innen führen unter ärztlicher Aufsicht besonders verantwortungsvolle Arbeiten im Bereich der lungenheilkundlichen Diagnostik aus, insbesondere Lungenfunktionsprüfungen. Sie kontrollieren und dokumentieren den Verlauf und die Ergebnisse der Untersuchungen. Außerdem überwachen und warten Pneumologieassistent:innen die medizintechnischen Geräte, mit denen sie arbeiten.

Das Berufsfeld setzt somit ein gewisses Verständnis für technische Apparate voraus, weshalb eine Weiterqualifizierung, mit entsprechender Berufserfahrung, als Medizintechniker:in möglich ist. Verfügst du zudem über eine Hochschulzugangsberechtigung, kannst du auch ein Hochschulstudium als Diplom Ingenieur für Medizintechnik in Betracht ziehen oder in den Bereich Gesundheitsökonomie bzw. Betriebswirtschaft wechseln.

Eine weitere Möglichkeit ist außerdem die Weiterqualifikation als Pneumologischer Fachassistent (PFA). Der PFA soll die „Nadelöhr-Situation“, also die zeitliche Überforderung des Pneumologen und gleichzeitig eine Unterforderung der Pneumologischen Assistenz, unterbinden und zur Sicherstellung einer optimalen Patientenversorgung beitragen. Die Weiterqualifikation kannst du an zwei Wochenenden erreichen, die aus verschiedenen Trainings- und Hospitationsphasen besteht und als Abschlussprüfung eine Hausarbeit zu verfassen ist.

Fortbildungsablauf

Die Fortbildung erfolgt im Rahmen von drei Seminar-Modulen, die berufsbegleitend durchgeführt werden können. Die Module finden an Wochenenden und online statt.  Der Umfang des Curriculums Pneumologie der Bundesärztekammer beträgt insgesamt 120 Stunden. Acht Stunden davon sind für Hospitationen in einer laufenden Asthmaschulung in einer anderen pneumologischen Praxis vorgesehen. 80 Stunden sind in Form von Präsenzunterricht abzuleisten, die an Wochenenden stattfinden. 40 Stunden finden in Onlinekursen statt. Für die einzelnen Kursteile werden Prüfungen in Form von Multiple Choice-Fragen, Kolloquium und Rollenspielen durchgeführt.  Am Ende der Fortbildung musst du eine  mündliche und schriftliche Prüfung ablegen. Nach bestandener Prüfung erhältst du dann ein Zertifikat.

Fortbildungsinhalte

Die Fortbildung geht deutlich über das Niveau der MFA-Ausbildung hinaus und vermittelt spezielle Fachkenntnisse der Pneumologie. Inhaltlich ist die Fortbildung in sechs Themenkomplexe gegliedert. Besonderer Schwerpunkt wird im Bereich der Patientenführung und Patientenschulung sowie des Qualitätsmanagements gesetzt.

Inhalte und StundenverteilungPräsenz / davon in digitalisierter Form 
Modul 1: Medizinische Grundlagen22 Stunden / 10 Stunden
Modul 2: Technische pneumologische Untersuchungen16 Stunden / 4 Stunden
Modul 3: Notfälle in der pneumologischen Praxis12 Stunden / 4 Stunden
Modul 4: Patientenführung und Patientenschulung56 Stunden / 16 Stunden
Modul 5: Praxisorganisation und Qualitätsmanagement12 Stunden / 6 Stunden
Modul 6: Recht, Dokumentation Arbeitsschutz2 Stunden
 120 Stunden / 40 Stunden
Hospitation (bei einer Asthmaschulung in einer anderen pneumologischen Praxis)8 Stunden

Prüfung und Abschluss

Für die Zulassung zur Prüfung ist eine mindestens 2-jährige Tätigkeit in einer pneumologischen Praxis Voraussetzung. Zusätzlich müssen mindestens 90% des Unterrichts besucht worden sein und korrekt beantwortete (kontrollierte) Aufgaben der Lehr-/Lernmaterialien vorliegen. Auch eine videodokumentierte Teilnahme am Rollenspiel in Kleingruppen muss nachgewiesen werden.

Die Abschlussprüfung findet in Form einer 30-minütigen schriftlichen Prüfung statt. Nach Bestehen erhältst du ein Zertifikat und darfst dich Pneumologische Assistenz nennen.

MFA mal anders – Meinung

Mit einer Fortbildung zur Pneumologischen Assistenz hast du die Möglichkeit deine Fähigkeiten in dem Berufsfeld der Pneumologie sehr spezifisch auszubauen. Insgesamt ist die Arbeit, die du dann ausführen darfst, sehr abwechslungsreich und patientennah. Zum einen arbeitest du Hand in Hand mit dem Pneumologen in der Arztpraxis zusammen, während du aber ebenso viele Aufgaben sehr eigenständig und eigenverantwortlich durchführen kannst. Dies bietet dir wiederum viele Freiheiten und die Möglichkeit, eigene strukturierte Arbeitsabläufe zu entwickeln und auszubauen.

Dennoch solltest du dir bewusst sein, dass du mit dieser Weiterbildung sehr an einen Fachbereich gebunden bist. Aber du hast weitere Qualifizierungsmöglichkeiten, wie wir dir unter dem Punkt „Berufliche Chancen“ zusammengefasst haben. Insgesamt wird sich in Zukunft auch der Fachbereich der Pneumologie stetig weiterentwickeln, womit du mit der Fortbildung als Pneumologische Assistenz sicher einen guten Ausgangspunkt bieten kannst.

Fortbildungsanbieter

https://www.pneumologenverband.de/fortbildungsakademie/fortbildungsangebot-des-BdP/pneumologische-r_assistent-in

https://www.pneumologenverband.de/fortbildungsakademie/fortbildungsangebot-des-BdP

https://www.vpad-online.de/pa10.html

https://rest.arbeitsagentur.de/infosysbub/berufepool-rest/ct/v1/archivpdfs/9007.pdf

Weiterführende Links

  • Bundesärztekammer Fortbildungscurriculum Pneumologische Assistenz

https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/_old-files/downloads/Curriculum_pneumologie.pdf

  • Verband des Pneumologischen Assistenzpersonals in Deutschland

https://www.vpad-online.de/pa10.html

  • Fortbildungen für Medizinische Fachangestellte

https://www.fortbildung-mfa.de/musterfortbildungscurricula/pneumologie

Wir als MFA mal anders bieten selbst keine Fort- bzw. Weiterbildungen an, sondern eröffnen Dir hier ein breit gefächertes Informationsangebot zu Deinen Karrieremöglichkeiten als MFA & ZFA.

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