Patientenbegleitung und Koordination (Casemanagement) gem. BÄK-Curriculum
Patientenbegleitung und Koordination (Casemanagement), Modul (24 UE) gem. Curriculum der BÄK
Die sich verändernden Versorgungsbedarfe durch Zunahme von alten, pflegebedürftigen und chronisch kranken Patientinnen und Patienten stellt das Gesundheitssystem seit längerem vor große Herausforderungen. Prävention und Behandlung von Erkrankungen, die einen großen Teil der Bevölkerung betreffen, wie z. B. Diabetes mellitus und Herz-Kreislauferkrankungen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Modelle strukturierter Versorgung sowie professionsübergreifende Formen der Zusammenarbeit der Gesundheitsberufe im Rahmen eines Teams müssen weiterentwickelt werden, damit eine gezielte und effiziente Versorgung bzw. Begleitung von Langzeitpatientinnen und -patienten sowie die Führung von Patientinnen und Patienten im Sinne eines präventiven Lebensstils im ärztlichen Versorgungsalltag erfolgreich zur Anwendung kommen können.
Hierbei spielen Medizinische Fachangestellte in den Praxen niedergelassener Ärztinnen und Ärzte eine äußerst wichtige Rolle. Sie sind nah an den Patientinnen und Patienten und pflegen einen Dialog auf Augenhöhe. Beste Voraussetzungen dafür, mit chronisch Kranken ins Gespräch zu kommen und gemeinsam Therapie-, Überleitungs- und Schulungsmaßnahmen in Abstimmung mit dem Arzt/der Ärztin zu organisieren und zu koordinieren.
Die Curriculare Fortbildung „Patientenbegleitung und Koordination“ zielt auf Stärkung der Kompetenz von MFA im eigenverantwortlichen Handeln. Die Teilnehmenden erhalten nach erfolgreichem Abschluss der Spezialisierungsqualifikation das Zertifikat „Patientenbegleitung und Koordination“ der Ärztekammer Westfalen-Lippe.
Inhalt
Module 1 + 2 (je 8 UE): (s. Hinweise)
Modul 3 (8 UE): Interaktion mit chronisch kranken Patienten
· Interaktionsmuster
· Methoden und Techniken des Interviews
· Einschätzung der Besonderheiten chronisch Kranker
· Treffen und Kontrollieren von Vereinbarungen, Verbindlichkeiten und Absprachen
· Umsetzung des Beziehungsmanagements
Modul 4 (16 UE): Koordination und Organisation von Therapie- und Sozialmaßnahmen
· Informationsmanagement und Dokumentation
· Kontaktaufnahme mit mit- und weiterbehandelnden Ärzten und Therapeuten
· Einweisung und Entlassung in/aus stationäre/n Einrichtungen
· Qualitätsmanagement
· Modelle strukturierter Behandlung (z. B. DMP) Grundlagen, Entstehung, Grenzen
· Integrierte Versorgung
· Aspekte des Casemanagements: Identifikation, Assessment, Planung, Koordination, Monitoring, Durchführung von Maßnahmen
· Berücksichtigung sozialer Netzwerke
· Durchführung Dokumentation/Abrechnung
Hinweise
Die Module 1 'Kommunikation und Gesprächsführung' (8 UE) und 2 'Wahrnehmung und Motivation' (8 UE) müssen gesondert nachgewiesen werden und sind nicht Bestandteil dieses Fortbildungskurses. Einmal erworben, können diese Module auch als Nachweis für andere Fortbildungscurricula der Bundesärztekammer sowie der Ärztekammer Westfalen-Lippe angerechnet werden.
Die Fortbildung ist in vollem Umfang auf die Spezialisierungsqualifikationen „Entlastende Versorgungsassistenz“ (EVA) bzw. "Nichtärztliche Praxisassistentin" (NäPa) für MFA aus hausärztlichen und fachärztlichen Praxen gemäß Delegationsvereinbarung anrechenbar.
Die Fortbildungsveranstaltung ist ein anrechnungsfähiges Modul für den medizinischen Wahlteil im Rahmen der beruflichen Aufstiegsqualifikation „Fachwirt/in für ambulante medizinische Versorgung“.
Abschluss/Lernerfolgskontrolle
Die Fortbildung schließt mit einer schriftlichen Ausarbeitung ab. Die Teilnehmenden erhalten nach erfolgreichem Abschluss eine Teilnahmebescheinigung. Bei zusätzlichem Nachweis über die Teilnahme an den Modulen 1 + 2 kann das Kammerzertifikat „Patientenbegleitung und Koordination“ beantragt werden.