Fort- und Weiterbildungen für MFA
Als Medizinische Fachangestellte hast Du viele Möglichkeiten Dich zu qualifizieren und im Job aufzusteigen oder sogar in anderen Bereichen des Gesundheitswesens Fuß zu fassen. Nur leider ist der Dschungel an Fortbildungen für Medizinische Fachangestellte so stark bewachsen und undurchdringlich, dass es nicht leicht fällt, den Durchblick zu behalten.
MFA mal anders bietet Dir die Informationen, die Du brauchst. Und das komprimiert und zusammengefasst auf einer Seite. Ohne, dass Du Dich endlos durchs Internet klicken musst, um einen Überblick über deine Chancen zu bekommen.
Fort- und Weiterbildungen – Diese Möglichkeiten hast Du als MFA
Welche Fortbildungen – welche Weiterbildungen gibt es speziell für Medizinische Fachangestellte? In der Rubrik Fort- und Weiterbildungen – Überblick kannst Du Dich informieren, welche Weiterbildungsmöglichkeiten Du als MFA in und außerhalb der Arztpraxis hast.
Wir beschreiben anerkannte Fortbildungen der Ärztekammer, zertifizierte Weiterbildungen, Lehrgänge, Studiengänge und andere Weiterbildungsmöglichkeiten für MFA. Die Eckdaten wie Kosten, Dauer, Inhalte und Lernkonzepte werden für Dich übersichtlich und verständlich dargestellt. Daneben zeigen wir Dir vor allem auch, was du mit welchem Abschluss anschließend anfangen kannst. Und natürlich auch wo. Das Gesundheitswesen bietet Dir zahlreiche Karrierewege. Auf unserer Stellenbörse findest Du dazu die passenden Stellenangebote.
Die Liste ist noch lange nicht vollständig. Nach und nach stellen wir für Dich eine grandiose Übersicht über deine Karrieremöglichkeiten in- und außerhalb der Arztpraxis zusammen.
PS: Wenn Du interessiert an einer bestimmten Weiterbildung für MFA bist, die wir noch nicht aufgeführt haben, schreib uns doch. Oder vielleicht hast Du schon eine Fortbildung gemacht von der deine Kolleginnen unbedingt wissen sollten?!
Fortbildung, Weiterbildung oder Studium?
Gute Frage! Wann solltest Du eine Weiterbildung machen? Wann lieber studieren? Und worin liegt eigentlich der Unterscheid zwischen einer Fortbildung und einer Weiterbildung?
Der Bildungsdschungel in Deutschland ist groß und sehr unübersichtlich. Die Fülle an Weiterbildungsanbietern und Informationen im Internet machen es dabei nicht besser. Als ich mich damals für eine berufliche Weiterentwicklung entschieden hatte, war das wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Es gibt zwar viele Angebot für Medizinische Fachangestellte, aber die Informationen muss man sich mühsam zusammen sammeln. Damit Du Dich für den richtigen Weg entscheiden kannst, solltest Du zunächst wissen, welche Bildungsform für Dich die Richtige ist. Und welche Türen, Dir die einzelnen Entwicklungsmöglichkeiten bieten.
Um Dir mehr Klarheit und Durchblick für deinen Karriereweg zu geben, ist dieser Artikel über die Unterschiede der drei großen Bildungsformen entstanden.
In unserem Fortbildungskatalog findest Du übrigens einer Vielzahl an Fort- und Weiterbildungen unterschiedlicher Anbieter. Schau auch dort gern ein mal vorbei.
Fortbildung
Wenn Du Dich in deinem Beruf als MFA weiter spezialisieren möchtest, fällt das unter den Begriff der Fortbildungen. Deine bisheriges Wissen in dem Beruf wird erweitert, angepasst, erhalten oder für den weiteren Aufstieg ausgebaut. An einem Beispiel aus der Praxis, wird der Fall noch klarer:
Du bist als Medizinische Fachangestellte in einer onkologischen Praxis tätig und möchtest mehr qualifizierte Aufgaben bei der onkologischen und palliativmedizinischen Versorgung der Patienten übernehmen. Die Fortbildung zur Fachassistentin Onkologie macht Dich zur Spezialistin dafür. Du erweiterst dein Wissen im Beruf der MFA. Durch deine zusätzliche Qualifizierung steigt auch dein Gehalt. Ein anderes Beispiel hierfür sind Röntgenscheine. Durch regelmäßige Fortbildungen bleibt dein Wissen über die Röntgen- und Strahlenheilkunde erhalten und wird aufgefrischt, um die Qualität deiner Arbeit auf gewohnt hohem Niveau zu halten. Außerdem bleibst auf dem Laufenden, wenn es Neuerungen auf dem Gebiet gibt.
Die meisten Fortbildungen werden von dem Arbeitgeber initiiert, weil es für sie von Vorteil ist eine Medizinische Fachangestellte mit einer speziellen Zusatzqualifikation zu haben und werden deshalb auch von ihm übernommen. Zudem sind bestimmte Fortbildungen pflichtgemäß in regelmäßigen Abständen aufzufrischen.
Weiterbildung
Dagegen vermitteln Weiterbildungen eher allgemeine Inhalte und sind darauf ausgelegt, dass Du zusätzliche Qualifikationen als MFA erwirbst. Erste Vorbildungen, die Du mit deiner Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten erhalten hast, werden erweitert oder vertieft. Dazu könntest Du dir einen EKG-Kurs vorstellen, bei dem die verschiedenen Bilder von Herzrhythmusstörungen erläutert werden und deine Teilnahme mit einer anschließenden Teilnahmebescheinigung belegt wird. Dein Wissen wird bei dem Kurs vertieft und erweitert. Eine Zusatzqualifikation oder einen zusätzlichen Titel erlangst Du dadurch aber nicht.
Mit Weiterbildungen können auch erweiterte Bildungsabschlüsse nachgeholt werden. Dazu zählt z. B. der Besuch einer Abendschule, um das Abitur nach zu machen oder Fernstudiengänge, wie der Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen.
Auch Umschulungen, die Dir zu beruflichen Qualifizierungen in einem ganz neuen Beruf verhelfen, zählen zu den Weiterbildungen.
Das Wissen wird oft in relativ kurzer Zeit in Kursen oder Seminaren vermittelt.
Studium
Ein Studium verhilft Dir zu einem akademischen Grad. Es ist sehr theoretisch ausgelegt und befähigt Dich zu wissenschaftlichen Arbeiten. Viele Studiengänge können heute auch ohne Abitur absolviert werden, wie z.B. das Medizinstudium. Voraussetzungen für die Studienzulassung sind meist eine abgeschlossene Berufsausbildung und eine gewisse Anzahl an Berufsjahren. Heute gibt es viele Fernstudium-Anbieter, die es Dir als MFA ermöglichen neben dem Beruf zu studieren und einen Studienabschluss erwerben. Ein akademischer Abschluss öffnet Dir neue Türen in unterschiedlichen Sparten des Gesundheitswesens und verhilft zu besserem Gehalt. Viele Arbeitgeber fordern ein abgeschlossenes Studium für Führungspositionen.
Ein Studium ist zeitintensiv. Es dauert ca. 3 bis 3,5 Jahre. Auch das Lernpensum ist höher als bei Fort- oder Weiterbildungen. Es werden aufwändige Projekt- und Seminararbeiten gefordert. Und das in jedem Semester. Studieren bedeutet auch sich Lerninhalte selbst zu erarbeiten und Lernprozesse selbst zu steuern. Die Lernstruktur und Vorgaben bei Fort- und Weiterbildungen sind vorgegeben, das Lernen ist ähnlich wie damals in der Schule.
Ich will Dir das Studieren nicht madig machen. Ich spreche aus Erfahrung und weiß, wie anstrengend ein berufsbegleitendes Studium sein kann. Aber ich kann Dir auch sagen: es lohnt sich. Für deine berufliche und persönliche Entwicklung auf jeden Fall.
Auf einen Blick
Fortbildung
- Spezialisierung im Beruf
- Erwerb von weiterführenden Fähigkeiten und Fertigkeiten für neue Betätigungsfelder im Beruf
- höheres Gehalt
Weiterbildung
- muss nicht im direkten Bezug zum aktuellen Beruf stehen
- breitere Bildung und Betätigungsfelder
- erweiterte Bildungsabschlüsse
- Umschulungen zu neuen Berufen
Studium
- qualifiziert zu wissenschaftlichem Arbeiten
- bietet viele Karrieremöglichkeiten, auch Führungspositionen
- besseres Gehalt
- Zeit- und Kostenintensiv
Was ist das Richtige für Dich?
Was für Dich die richtige Weiterbildungsform ist, hängt davon ob, welche beruflichen Ziele Du hast. Was möchtest Du im Laufe der Jahre noch erreichen?
Wenn Du MFA mit Leib und Seele bist und auch bleiben möchtest, könnte eine Fortbildung für Dich das Richtige sein. Du kannst Dich in einem medizinischen Bereich spezialisieren und verantwortungsvollere Aufgaben übernehmen. Durch die Zusatzqualifikation kannst Du mehr Gehalt erlangen. Das hat mit den Tätigkeitsgruppen zu tun. Lese Dir hierzu unseren Artikel über Gehalt für Medizinische Fachangestellte.
Vielleicht möchtest Du auch auf lange Sicht raus aus der Praxis und mehr verwaltungsbezogene Aufgaben erledigen. Dann könnte die Fortbildung zum Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen etwas für Dich sein.
Wenn Du zufrieden mit deiner jetzigen Tätigkeit und Position in der Praxis bist, solltest Du in deinem eigenen Interesse dazu bereit sein, Dich regelmäßig fortzubilden. Gerade in unserer Branche gibt es ständig neue medizinische Techniken, geänderte Vorgaben von den Krankenkassen bzw. Kassenärztlichen Vereinigungen oder neue Gesetze, die unsere alltägliche Arbeit betreffen. Hier gilt es auf dem Laufenden zu bleiben.
Natürlich solltest Du auch den Zeitfaktor nicht außer Acht lassen. Zusätzlich zu Familie und Kindern kann ein Studium zur großen Herausforderung werden.
PS: Für viele Bildungsmaßnahmen gibt es Förderungen und andere Finanzierungsmöglichkeiten, die für Dich auch interessant sein können.
Förderung und Finanzierung von Weiterbildungen
Wer in seine Bildung investiert, investiert auch in sich. So platt dieser Spruch auch kling, es stimmt. Weiterbildung kostet. Und das oft nicht wenig. Die Preisspanne kann von ein paar Hundert bis zu ein paar Tausend Euro reichen. Dein Geld ist zwar gut in Dich angelegt, aber nicht jeder hat höhere Summen locker in der Brieftaschen liegen, um sich seine Weiterbildung zu finanzieren.
Allerdings, es gibt Hoffnung damit dein Traum von einem besseren Job nicht an dem mangelndem Kleingeld zerplatzen soll. Viele Seiten bieten finanzielle Unterstützung in unterschiedlicher Form an, die Du in Anspruch nehmen kannst. Lass Dich also von hohen Kursgebühren nicht abschrecken. Wenn Du weißt, welche finanziellen Förderungsmöglichkeiten Du ausschöpfen kannst, kann sich die Weiterbildung für Dich auch im wahrsten Sinne des Wortes auszahlen.
Welche Möglichkeit hast Du als MFA, um deine Weiterbildung zu finanzieren?
Beim Chef nachfragen
Das ist in vielen Situationen die einfachste und unkomplizierteste Lösung. Es kommt dabei aber auf die Art deiner Weiterbildung an. Angenommen, Du arbeitest in einer chirurgischen Praxis, in der auch operiert wird. Bisher hast Du hauptsächlich den laufenden Sprechstundenbetrieb organisiert. Dich interessiert aber die Arbeit im OP sehr und Du schlägst deinem Chef vor, die Fortbildung Ambulantes Operieren zu machen. Davon würde dein Chef sicherlich enorm profitieren, sodass er ein echtes Interesse an deiner beruflichen Weiterbildung hat. Unter diesen Umständen würde er die Kosten der Fortbildung bestimmt tragen.
In manchen Fällen, besonders wenn die Kursgebühren in den Tausender-Bereichen liegen, wollen einige Arbeitgeber, dass Du Dich für eine gewisse Dauer dazu verpflichtest in der Praxis zu bleiben. Im Arbeitsrecht nennt man das, die Rückzahlungsklausel. Dafür müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein, damit dein Arbeitgeber diese Klausel anwenden darf. Welche das sind und wie hoch die Bindungsdauer je nach Fortbildungsdauer ist, findest Du z. B. hier.
Falls Du Dich beruflich umorientieren möchtest und eine Weiterbildung im Auge hast, die deiner Praxis keine Vorteile bringt, wird es schwierig werden, dass dein Chef sich an den Kosten beteiligen wird.
Dafür bieten der Staat und die einzelnen Bundesländer einige Möglichkeiten, um Dich zu unterstützen.
Aufstiegs-BAföG
Das Aufstiegs-BAföG, früher auch Meister-BAföG genannt, unterstützt Arbeitnehmer, Berufsrückkehrer und Selbstständige, die sich per Aufstiegsfortbildung weiterbilden möchten. Unter einer Aufstiegsfortbildung versteht man eine Fortbildung, die auf dem Ausbildungsberuf aufbaut und die Dich für einen größeren Verantwortungsbereich mit höherem Gehalt qualifiziert. Förderungsfähig wäre z. B. die Fortbildung zum Fachwirt im Sozial- und Gesundheitswesen. Das Aufstiegs-BAföG gilt auch Fernstudiengänge.
Die Förderung beinhaltet Zuschüsse, die Du nicht zurück zahlen musst. Außerdem besteht die Möglichkeit, ein zinsgünstiges Darlehen bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) über die Differenz zwischen Zuschussanteil und maximalem Förderbetrag abzuschließen (ähnlich wie ein Bildungskredit).
Alle Informationen für den Anspruch auf Aufstiegs-BAföG, die Beantragung sowie Antragsformulare und Kontaktdaten zu den jeweiligen Beratungsstellen der Bundesländer findest Du auf der Internetseite des Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Bildungsgutschein
Mit dem Bildungsgutschein fördert die Bundesagentur für Arbeit die berufliche Weiterbildung von Arbeitslosen, Berufstätigen und Berufsrückkehrern. Das Ziel ist, weitere berufliche Qualifikationen zu erlagen, um nach längerer Berufsauszeit wieder leichter in den Beruf einzusteigen. Fehlende Abschlüsse können mit dem Bildungsgutschein ebenso nachgeholt werden, wie Lehrgänge, die einer drohenden Arbeitslosigkeit entgegenwirken sollen. Wenn die zuständige Agentur für Arbeit eine Weiterbildung für notwendig hält, bekommst Du den Bildungsgutschein ausgehändigt. Dieser kann bei einem zugelassen Anbieter eingelöst werden. Übernommen werden neben den Lehrgangskosten auch Kosten zum Beispiel für Prüfungen, Bücher, Fahrten, Unterkunft und Verpflegung oder Kinderbetreuung. Welche Bildungsziele die Agentur für Arbeit fördert, wird jedes Jahr wieder neu und nach Region festgelegt.
MFA mal anders – Tipp
Besonders für Mütter, die nach längerer Elternzeit wieder zurück in den Beruf der MFA oder möchten, könnte der Bildungsguschein interessant sein. Im Gesundheitswesen ändert sich in wenigen Jahren so viel, von Abrechnungsfragen über medizinische Techniken, sodass man den Bildungsgutschein gut nutzen könnte, um wieder auf dem Laufenden zu sein.
Ob du Anspruch auf einen Bildungsgutschein hast, kann Dir deine zuständige Agentur für Arbeit nach entsprechender Beratung mitteilen.
Prämiengutschein (Bildungsprämie)
Der Prämiengutschein ist für Arbeitnehmer und Selbstständige, deren zu versteuerndes Jahreseinkommen 20.000 Euro bzw. 40.000 Euro bei Verheirateten nicht übersteigt. Auch Arbeitnehmer im Mutterschutz und in Eltern- bzw. Pflegezeit können den Prämiengutschein erhalten.
Der Staat beteiligt sich mit maximal 500 Euro an Kosten, um eine Weiterbildung zu finanzieren. In den Bundesländern Brandenburg, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein darf der Prämiengutschein nur für Weiterbildungen genutzt werden, die maximal 1.000 Euro inklusive Mehrwertsteuer kosten. Alle anderen Bundesländern rechnen den Prämiengutschein für Weiterbildungen auch ab 1.000 Euro an. Relevant ist hier nicht dein Wohnort, sondern das Bundesland, indem die Weiterbildung stattfindet.
Die berufliche Weiterbildung darf nicht im Zusammenhang mit einer betrieblichen Schulung stattfinden. Also zum Beispiel kann er nicht angewendet werden für eine Hygieneschulung, die in der Praxis stattfindet.
Der Prämiengutschein kann jährlich neu beantragt werden. So könntest du Dir jedes Jahr eine Weiterbildung mithilfe des Prämiengutscheins finanzieren.
Alle Infos zur Bildungsprämie findest Du auf der Webseite des Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Bildungskredit
Der Bildungskredit unterstützt bei schulischen Ausbildungen und bei einem Studium.
Mit einem zinsgünstigem Darlehen finanziert ist der Bildungskredit staatlich begünstigt und kann unabhängig von deinen Einkommens- und Vermögensverhältnissen oder die deines Ehepartners, deines Lebenspartners oder deiner Eltern aufgenommen werden. Die Beantragung kann relativ einfach über ein Online-Formular abgewickelt werden. Das begünstigte Kreditvolumen beträgt zwischen 1.000 und 7.200 Euro und wird wahlweise bis zu 24 Monatsraten in Höhe von 100 EUR, 200 EUR oder 300 EUR oder auf Wunsch in einer Einmalzahlung von bis zu 3.600 EUR für ausbildungsbezogene Aufwendungen ausgezahlt. Es kann sogar mit anderen Finanzierungsangeboten – wie BAföG – kombiniert werden. Die Rückzahlungsrate in Höhe von 120 EUR monatlich beginnt vier Jahre nach der ersten Ratenzahlung.
Weitere Informationen zum Bildungskredit findest Du auf der Seite des Bundesverwaltung.
Aufstiegsstipendium
Warst Du eine besonders gute Schülerin während der Ausbildung? Und bist immer noch besonders motiviert und möchtest Dich beruflich durch ein Studium weiterqualifizieren? Dann könnte das Aufstiegsstipendium des Bundesministeriums für Bildung und Forschung für Dich in Frage kommen. Es richtet sich an Fachkräfte, die nach der Ausbildung bereits mindestens zwei Jahre Berufserfahrung haben.
Voraussetzungen dafür ist ein Nachweis über sehr gute Leistungen in Ausbildung und Beruf, u.a. durch die Note der Berufsabschlussprüfung oder der Abschlussprüfung einer Aufstiegsfortbildung (Gesamtergebnis mit mindestens Note 1,9 oder 87 Punkte und mehr). Eine weitere Möglichkeit ist die besonders erfolgreiche Teilnahme an einem überregionalen beruflichen Leistungswettbewerb (Platzierung unter den ersten drei). Sollten die ersten beiden Voraussetzungen für Dich nicht zutreffen kann auch ein begründeter Vorschlag des Arbeitgebers für die Bewerbung um ein Aufstiegsstipendium qualifizieren.
Alle Informationen zum Aufstiegsstipendium sowie zu die Beantragung kannst Du auf der Webseite der Stiftung Begabtenförderungswerk berufliche Bildung finden.
Weiterbildungsstipendium
Das Weiterbildungsstipendium ist ähnlich wie das Aufstiegsstipendium. Es richtet sich an Berufstätige, die mithilfe einer Weiterbildung ihre Fertigkeiten und Kenntnisse spezialisieren wollen. Die Weiterbildung kann fachlich sein, also auf deinen Beruf aufbauen, wie z. B. der Fachwirt oder aber fachübergreifend. Damit sind beispielsweise berufsbegleitende Studiengänge gemeint.
Die Voraussetzungen sind die gleichen wie bei dem Aufstiegsstipendium. Allerdings muss man bei Aufnahme in das Programm unter 25 Jahre sein. Die Bewerbung richtest Du in dem Fall an die Ärztekammer, bei die damals deinen Ausbildungsvertrag gegengezeichnet hat.
Weitere Infos zum Weiterbildungsstipendium findest Du wieder bei der Stiftung Begabtenförderungswerk berufliche Bildung.
Kostenerstattung über die Steuererklärung
Die Kosten für eine Weiterbildung kannst Du auch von der Steuer absetzen. Bis zu 1000 Euro erkennt das Finanzamt bei Arbeitnehmern pauschal als Werbungskosten an. Wie hoch deine Rückzahlung ausfällt, hängt davon ab ,wie das Finanzamt deine Weiterbildung einordnet. Du kannst die konkret zuordenbaren Seminar- bzw. Studiengebühren, die Kosten für notwendige Literatur und Arbeitsmaterialien sowie Reisekosten (Fahrt, Übernachtung, Verpflegung etc.) geltend machen.
WEITER.BILDUNG! – die Qualifizierungsoffensive
Die Bundesagentur für Arbeit hat eine Qualifizierungsoffensive ins Leben gerufen von der alle Betriebe mit bis zu 50 MitarbeiterInnen profitieren. Weiterbildungskosten werden hier sogar zu 100 % erstattet.
Alle Informationen unter welchen Voraussetzungen dein Unternehmen von der Qualifizierungsoffensive profitiert, findest Du auf der Seite der Bundesagentur für Arbeit.
Das waren 9 Möglichkeiten in der Kurzübersicht, die Dir eine finanzielle Hilfe sein können, um in deine Karriere als MFA zu investieren. Natürlich sind nicht für jeden die 9 Möglichkeiten der Finanzierung nutzbar, um deine Weiterbildung zu finanzieren. Dies soll für Dich lediglich ein Überblick über deine eventuellen Chancen auf die Reduzierung von Weiterbildungskosten sein. Welche Form der Förderung für Dich in Frage kommen könnte, findest Du heraus, wenn Du Dich bei den einzelnen Stellen direkt informierst.
Hast Du bereits Erfahrung mit einer der 9 Förderungen gemacht und kannst erzählen, wie das genau abgelaufen ist? Oder kennst Du noch eine andere Möglichkeit, die hier noch nicht aufgeführt ist? Lass es uns wissen.
Bildungsurlaub5-10 Bildungstage pro Jahr
Wusstest Du eigentlich, dass Du einen gesetzlichen Anspruch auf Weiterbildung während der Arbeitszeit hast? Dir stehen je nach Bundesland 5-10 Tage bezahlter Sonderurlaub zu.
Du kannst Dich von der Arbeit beurlauben lassen, um neue Erkenntnisse zu einem selbst gewählten Thema zu gewinnen. Es muss nicht zwingend eine Fortbildung im medizinischen Bereich sein. Du könntest z.B. auch einen Yogakurs oder Social Media Kurs machen oder eine neue Sprache lernen.
Das Gehalt wird während dieser Zeit vom Arbeitgeber weitergezahlt.
Der Anspruch auf Bildungsurlaub wird in den Gesetzen der einzelnen Bundesländer geregelt. Bayern und Sachsen sind die einzigen Bundesländer in denen es keinen Bildungsurlaub gibt. Auf bildungsurlauber.de kannst Du ganz einfach einen Check machen und herausfinden, welchen Anspruch Du hast. Daneben findest Du eine große Kursübersicht mit allen anerkannten Kursen.
Umschulung zur MFA
Den Beruf der Medizinischen Fachangestellten erlernt man durch eine 3-jährige Ausbildung (siehe Ausbildung zur MFA). Alternativ kannst Du auch eine Umschulung zur MFA absolvieren, wenn Du schon einen Ausbildungsabschluss in einem anderen Beruf hast. Die Umschulung dauert ca. 24-30 Monate.
Es gibt unterschiedliche Modelle, um die Umschulung zur MFA zu machen. Oft findet die Umschulung rein schulisch statt. Hier empfiehlt es sich ein Praktikum in einer Arztpraxis zu leisten, um bestimmte Tätigkeiten, z.B. Blutabnehmen, EKG schreiben, auch einmal praktisch ausgeführt zu haben. Oder Du machst die Umschulung dual. D.h. Dir werden praktische Inhalte in der Arztpraxis beigebracht und theoretische Inhalte an 1-2 Schultagen pro Woche vermittelt. Bei der rein schulischen Variante liegt die Umschulungsdauer meist bei 24 Monaten. Du erhältst bei der schulischen Umschulung kein Ausbildungsgeld. Das Arbeitsamt unterstützt in vielen Fällen bei einer Zweitausbildung.
Viele Anbieter der Umschulung zur MFA bieten dies auch in Teilzeitmodellen an.
Auch im Rahmen der Umschulung findet die offizielle Abschlussprüfung mit einem praktischen und schriftlichen Teil statt. Bei bestandener Prüfung vor der Ärztekammer hast Du den Berufsabschluss zur MFA erworben. Mit dem anerkannten Abschluss zur Medizinischen Fachangestellten hast Du sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt eine Anstellung zu finden.
Quereinstieg als MFA
Für viele ist der Quereinstieg in einer Arztpraxis interessant. Wegen des immer größer werdenden Problems des Fachkräftemangels sind viele Praxen sehr offen für Bewerber aus anderen Branchen. Besonders Kandidaten aus dem Hotel- und Gastgewerbe sind beliebt, da diese Berufsgruppen bereits Erfahrung und die Motivation zur hohen Serviceorientiertheit mitbringen.
Meist bietet sich hier die Gelegenheit für Quereinsteiger am Praxisempfang bzw. der Rezeption zu starten und verwaltungstechnische und organisatorische Aufgaben, wie Patientenannahme, Terminvergabe, Telefonate, etc. auszuführen. Bei entsprechendem Interesse bieten viele Praxen die Chance auch in medizinische Tätigkeiten im Bereich der Diagnostik und Therapie eingearbeitet zu werden.
Mittlerweile gibt es Fortbildungsanbieter die berufsbegleitende Kurse für MFA Quereinsteiger anbieten, um die notwendigen theoretischen Inhalte von Praxisorganisation, Abrechnung, Qualitätsmanagement und allgemeinen Grundlagen aus dem Gesundheitswesen zu erwerben und sich schneller im neuen Job zurecht zu finden.