Weiterbildung –Pneumologische Fach-Assistenz (PFA)
Die Weiterbildung zur Pneumologischen Fach-Assistenz (PFA) entwickelte sich in den letzten Jahren im Zusammenhang dessen, dass die Anforderungen in der pneumologischen Praxis von Jahr zu Jahr zunehmen. So traf eine steigende Anzahl von Patienten, mit einem anspruchsvollen Therapiekonzept und entsprechenden Patiententrainings auf immer weniger Ärzte. Deshalb sieht das neue Behandlungskonzept eine enge Zusammenarbeit von Arzt und PFA vor, um eine qualitativ hochwertige Versorgung sicherzustellen.
Dies soll zum einen eine Entlastung der ärztlichen Aufgaben im Praxisalltag ermöglichen und gleichzeitig für dich als zukünftige PFA eine Möglichkeit eine zusätzliche Qualifikation zu erwerben. Als PFA erweiterst du dein medizinisches Wissen und kannst neue Aufgabengebiete und somit auch neue Herausforderungen in der pneumologischen Praxis annehmen.
Du kommst als PFA zum Einsatz, um die vorherrschende „Nadelöhr-Situation“ (Arbeitsüberforderung des Pneumologen vs. Unterforderung der PA) in der Praxis zu unterbinden und eine optimale Patientenversorgung sicherzustellen. Du kannst speziell bei Standard-Indikationen bzw. Standard-Sprechstunden bei Aufgabenstellungen tatkräftig unterstützen, die vorher nur den Pneumologen vorbehalten waren.
Auf einen Blick
Voraussetzungen | – Abgeschlossene Fortbildung zur Pneumologischen Assistenz (PA) – Die Teilnahme des Arztes am 2. Kurswochenende ist erforderlich |
Dauer | – Zwei Präsenzwochenenden – Hospitationsphase (8h) |
Kosten | – 150 € bis 300 € – Eventuell Anreise & Übernachtung für die Präsenzwochenenden sowie die Hospitation |
Arbeitsorte | – Krankenhäuser, insbesondere Krankenhäuser oder Abteilungen für Lungenheilkunde – Facharztpraxen (ohne Arztpraxen für Allgemeinmedizin), z.B. Fachärzte für Lungenheilkunde – Forschung und Entwicklung im Bereich Medizin – Öffentliche Verwaltung auf dem Gebiet Gesundheitswesen, z.B. Gesundheitsämter |
Berufliche Chancen | – Gehalt: ca. € 2.978 bis € 3.637€, je nach Bundesland & Berufserfahrung – Aufstiegsmöglichkeiten (mit Berufspraxis): Medizintechnik, BetriebswirtIn, Gesundheitsökonomie – Aufstiegsmöglichkeiten (mit Hochschulzugangsberechtigung): Dipl.-Ing. (FH) für Medizintechnik, Arzt/Ärztin (Uni), Physik |
Aufgaben als Pneumologische Fach-Assistenz
Zu deinen Aufgaben als Pneumologische Fach-Assistenz gehören vor allem das Mitwirken bei der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Diagnosemaßnahmen. In Absprache mit dem Pneumologen planst du Schulungs-, Trainings- und Betreuungsmaßnahmen bei Patienten führst sie durch und kannst diese auch aus- bzw. bewerten.
Außerdem motivierst du Patienten zu gesundheitsbewusstem Verhalten, kooperierst im Praxisteam und übst fachbezogene Leitungsfunktionen aus.
Durch die Weiterbildung kannst du eine Behandlung in gleichwertiger Qualität garantieren und somit den Arzt vor allem in seinen Routineaufgaben unterstützen. Du kannst so ein gutes Vertrauensverhältnis zu den Patienten aufbauen und einen neuen Standard in der Betreuung setzen. Durch deinen Einsatz bleibt dem Arzt mehr Zeit für Fälle, die einen größeren Zeit- und Zuwendungsbedarf und höher fachliche Komplexität bedürfen.
Zudem verfügst du über notfallspezifische Kompetenzen und führst z.B. an Verwaltungstagen organisatorische und verwaltungsbezogene Aufgaben einschließlich des Qualitätsmanagements durch.
Arbeitsorte
Typische Arbeitsorte als Pneumologische Assistenz sind u.a. Facharztpraxen, wie z.B. bei Fachärzten für Lungenheilkunde. Ebenso sind Einsatzorte in Krankenhäusern möglich. Auch hier im Spezialisierungsbereich oder in einer entsprechenden Abteilung für Lungenheilkunde. Auch denkbar ist der Einsatz im Bereich Forschung und Entwicklung sowie in der öffentlichen Verwaltung auf dem Gebiet des Gesundheitswesens (z.B. Gesundheitsämter).
Berufliche Chancen
Durch deine Spezialisierung als PFA übernimmst du eine wichtige und verantwortungsvolle Rolle im Praxismanagement und in der Sprechstunde. Du bist wichtiges Bindeglied zwischen Arzt und Patient. Zudem wirst du zur Vertrauensperson für Patienten, die zu regelmäßigen Behandlungen in die Praxis kommen. Insbesondere bei Patienten mit Asthma bronchiale oder COPD übernimmst du die Vorbereitung und Durchführung der Untersuchungen. Für die Beurteilung und Therapieentscheidung wird dann einer der Fachärzte hinzugezogen. Durch deinen Einsatz kannst du den Praxisablauf und die Strukturen sehr aktiv mitgestalten und arbeitest auf Augenhöhe mit den Ärzten.
Fortbildungsablauf
Die Fortbildung zur Pneumologischen Fach-Assistenz erfolgt an zwei Wochenenden, die in Präsenz durchgeführt werden. Zur Vorbereitung auf das erste Präsenzwochenende wird dir anhand eines Onlinemoduls medizinisches Fachwissen vermittelt, welches du mit einer Multiple-Choice Prüfung abschließt.
Das erste Präsenzwochenende umfasst drei Tage (Freitagnachmittag bis Sonntagvormittag) indem noch einmal verschiedene Themengebiete erarbeitet werden.
An das erste Präsenzwochenende ist eine Hospitationsphase von 8 Stunden angegliedert, die du in einer Kooperations-Praxis durchführst. Die Praxisadressen erhältst du vom durchführenden Veranstalter dann direkt.
Anschließend erfolgt die Erstellung einer Hausarbeit, in der du einen Umsetzungsplan über das PFA-System für die jeweilige Praxis erstellst, in der du hospitiert hast.
Im darauf folgenden zweiten Präsenzwochenende nimmst du gleichzeitig mit dem Arzt aus deiner Praxis teil, in der du angestellt bist. Dieses Wochenende umfasst nur einen Tag (Samstag).
Fortbildungsinhalte
Die Fortbildung ist in zwei Präsenzwochenende gegliedert, die mit folgenden Schwerpunkten aufgeteilt ist:
1. Präsenzwochenende
- Einsatzbereiche der PFA
- Auffrischung Krankheitsbilder, Diagnostik und Therapie in der Pneumologie
- Sonderform Therapie bei schwerem Asthma
- Anamnese
- Übersicht der körperlichen Untersuchung
- Auskultation intensiv
- Lungenfunktion intensiv
- BGA intensiv
- Bildgebende Untersuchungen: Röntgen, CT, MRT, Szintigrafie, CTA, HRCT
2. Präsenzwochenende
- Unterstützung der ärztlichen Leiter beim Praxismanagement
- Kommunikation
- Das Patientengespräch
- Delegation
- Gesprächsführung und Video
Prüfung und Abschluss
Nach Abschluss der beiden Praxiswochenenden und der Abgabe der Hausarbeit erhältst du die Anerkennung des „Verband des pneumologischen Assistenzpersonals in Deutschland e.V. (VPAD)” als Pneumologische Fach-Assistenz.
MFA mal anders – Meinung
Durch die neuen Behandlungskonzepte, die sich in den letzten Jahren etabliert haben, stehen Patientenschulungen und Teambetreuung immer mehr im Mittelpunkt. Dadurch steigt auch der Bedarf an qualifiziertem Personal. Durch deine Weiterbildung als Pneumologische Fach-Assistenz hast du noch einmal eine höhere Qualifizierung als eine Pneumologische Assistenz (PA) und kannst noch eigenverantwortlicher arbeiten. Die Weiterbildung vermittelt dir speziell im Bereich der Patientenführung und -schulung fundierte Kompetenzen und geht somit deutlich über das Niveau der MFA-Ausbildung hinaus. Zudem kann die Übernahme von verantwortungsvolleren Aufgaben langfristig zu mehr Zufriedenheit und Selbstbestimmung bei der Arbeit führen.
Weiterführende Links
- Verband des Pneumologischen Assistenzpersonals in Deutschland (https://www.vpad-online.de/fileadmin/user_upload/vpad/Dokumente/DUP_Asthma_PFA-Weiterbildung_2024_FINAL.pdf)
- Bei Standardindikationen können Sie viele Aufgaben delegieren – Sprechstunde bei der pneumologischen Fachassistentin (https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/BF03364261.pdf)
- Bundesverband der Pneumologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin e.V. (https://www.pneumologenverband.de/fortbildungsakademie/fortbildungsangebot-des-BdP/pneumologische-r_fachassistent-in)
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