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Weiterbildung - Epilepsiefachassistenz/-beratung EFA & EFB
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Weiterbildung
Epilepsiefachassistenz/-beratung EFA & EFB

Epilepsie ist weit mehr als eine rein medizinische Erkrankung – sie beeinflusst nahezu alle Lebensbereiche der Betroffenen und ihrer Familien. Als Medizinische Fachangestellte oder andere Fachkraft im Gesundheitswesen kannst du durch die Weiterbildung zur Epilepsiefachassistenz (EFA) und Epilepsiefachberatung (EFB) eine hochspezialisierte Expertise entwickeln, die in der modernen Epilepsieversorgung unverzichtbar ist.

Die von der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie (DGfE) zertifizierte Weiterbildung befähigt dich, Menschen mit Epilepsie umfassend zu beraten und zu begleiten. Du wirst zur kompetenten Ansprechpartnerin für epilepsiespezifische Fragestellungen und unterstützt Betroffene sowie deren Angehörige bei der Bewältigung des Alltags mit der Erkrankung. Besonders wertvoll ist diese Qualifikation für Fachkräfte, die bereits in neurologischen Praxen, Epilepsiezentren oder anderen einschlägigen Einrichtungen arbeiten und ihre Kompetenzen gezielt ausbauen möchten.

Auf einen Blick

Voraussetzungen

  • Abgeschlossene Fachausbildung im Gesundheits- oder Sozialwesen (MFA, Pflegefachkraft, medizinisch-technische Assistenz, etc.)
  • Empfohlen: mindestens 1 Jahr Berufserfahrung in der Epileptologie oder Neurologie
  • Für EFB: erfolgreich abgeschlossene EFA

Dauer

  • EFA (Teil I): mindestens 160 Unterrichtseinheiten, meist 168 UE (ca. 7-9 Monate berufsbegleitend)
  • EFB (Teil II): mindestens 110 Unterrichtseinheiten, meist 112 UE (ca. 4-6 Monate)
  • SEP (eigenständige Weiterbildung für Pflegekräfte): 120 Unterrichtseinheiten

Kosten

  • EFA: ca. 2.450 Euro (je nach Anbieter)
  • EFB: ca. 990 Euro
  • Zusätzlich: Prüfungsgebühren, Übernachtung und Verpflegung bei Präsenzmodulen
  • Förderung durch Stipendien möglich (DGfE, Stiftung Michael) – an bestimmte Kriterien gebunden

Arbeitsorte

  • Epilepsiezentren und neurologische Kliniken
  • Neurologische und neuropädiatrische Praxen
  • Beratungsstellen für Menschen mit Epilepsie
  • Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderung

Berufliche Chancen

  • Hochspezialisierte Fachkompetenz
  • Mehr Verantwortung und Eigenständigkeit
  • Verbesserte Gehaltsaussichten
  • Gefragte Qualifikation im Gesundheitswesen

Deine Aufgaben als Epilepsiefachassistent/in

Als zertifizierte Epilepsiefachassistentin übernimmst du vielfältige und verantwortungsvolle Aufgaben in der Betreuung von Menschen mit Epilepsie. Ein wesentlicher Schwerpunkt liegt in der qualifizierten Beratung von Patienten und Angehörigen. Du informierst über verschiedene Epilepsieformen, erklärst Behandlungsmöglichkeiten und hilfst bei der Bewältigung alltäglicher Herausforderungen wie Berufstätigkeit, Mobilität oder sozialen Aspekten.

In der Diagnostik unterstützt du bei der systematischen Anfallsbeobachtung und -dokumentation. Du führst Anamnesegespräche, erfasst Anfallssymptome professionell und assistierst bei verschiedenen Untersuchungsverfahren. Besonders wichtig ist deine Rolle bei der Patientenaufklärung über Erste-Hilfe-Maßnahmen und das richtige Verhalten bei Anfällen.

Als Epilepsiefachberaterin (EFB) erweiterst du deine Kompetenzen zusätzlich um Projektmanagement und die Durchführung strukturierter Schulungsprogramme. Du entwickelst individuelle Beratungskonzepte, koordinierst interdisziplinäre Teams und fungierst als Bindeglied zwischen verschiedenen Behandlern und Versorgungseinrichtungen.

Arbeitsorte als Epilepsiefachassistent/in

Die Weiterbildung zur EFA/EFB eröffnet dir attraktive Einsatzmöglichkeiten in verschiedenen Bereichen der Epilepsieversorgung. Primäre Arbeitgeber sind spezialisierte Epilepsiezentren und neurologische Kliniken, wo du in der ambulanten Betreuung, bei stationären Aufenthalten oder in der Diagnostik tätig wirst. Hier arbeitest du eng mit Epileptologen, Neurologen und anderen Fachkräften im multidisziplinären Team zusammen.

Neurologische und neuropädiatrische Facharztpraxen suchen ebenfalls qualifizierte Epilepsiefachassistentinnen für die spezialisierte Patientenberatung und Behandlungskoordination. In diesen Einrichtungen übernimmst du oft eine Schlüsselrolle in der Kommunikation zwischen Arzt und Patient.

Darüber hinaus bieten sich Möglichkeiten in spezialisierten Beratungsstellen für Menschen mit Epilepsie, in Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderung oder in der ambulanten Pflege. Auch überregionale Epilepsiezentren, Universitätskliniken und Rehakliniken mit epileptologischem Schwerpunkt stellen regelmäßig qualifizierte Fachkräfte ein.

Berufliche Chancen

Mit der EFA/EFB-Qualifikation positionierst du dich als hochspezialisierte Fachkraft in einem Bereich mit kontinuierlich steigender Nachfrage. Die demografische Entwicklung und verbesserte Diagnostik führen zu einem wachsenden Bedarf an qualifizierter epileptologischer Betreuung. Deine Expertise macht dich zu einer gefragten Fachkraft, die eigenständig anspruchsvolle Aufgaben übernehmen kann.

Bezüglich der Vergütung profitierst du in der Regel von deiner Spezialisierung, wobei die konkreten Gehaltsverbesserungen stark vom jeweiligen Arbeitgeber (öffentlicher Dienst vs. private Praxis), der Region und den spezifischen Aufgaben abhängen. Viele Arbeitgeber honorieren die aufwendige Zusatzqualifikation durch eine bessere tarifliche Eingruppierung oder entsprechende Zulagen. Eine pauschale Gehaltsangabe ist aufgrund der verschiedenen Einflussfaktoren jedoch nicht möglich.

Langfristig eröffnen sich durch die EFA/EFB-Weiterbildung auch Führungspositionen in epileptologischen Teams oder die Möglichkeit, eigene Schulungs- und Beratungskonzepte zu entwickeln. Die Qualifikation wird primär in Deutschland sehr hoch anerkannt und schafft somit auch geografische Flexibilität in der Berufswahl innerhalb Deutschlands.

Fortbildungsablauf

Die EFA/EFB-Weiterbildung folgt einem modernen Blended-Learning-Konzept, das Präsenzveranstaltungen mit digitalen Lernphasen kombiniert. Hauptanbieter ist die Bildung & Beratung Bethel in Kooperation mit dem Epilepsiezentrum Bethel und weiteren zertifizierten Epilepsiezentren.

Die Epilepsiefachassistenz (Teil I) gliedert sich in vier Präsenzmodule mit meist 114 Unterrichtseinheiten, ergänzt durch 24 Unterrichtseinheiten begleitetes E-Learning über eine Lernplattform. Zwischen den Modulen bearbeitest du praxisbezogene Lernaufgaben und Fallstudien. Ein wichtiger Baustein ist die dreitägige Hospitation (24 UE) in einer spezialisierten Einrichtung mit anschließendem Praxisbericht.

Die Epilepsiefachberatung (Teil II) baut auf der EFA auf und fokussiert auf Projektarbeit und erweiterte Beratungskompetenzen. Du entwickelst ein eigenständiges Projekt, das in einem Abschlusskolloquium präsentiert wird. Als eigenständige Alternative zur EFB steht für examinierte Pflegefachpersonen die Spezielle Epilepsie-Pflege (SEP) zur Verfügung, die sich speziell auf pflegerische Aspekte der Epilepsieversorgung konzentriert.

Die Weiterbildung wird berufsbegleitend angeboten, sodass du parallel zu deiner Berufstätigkeit lernen kannst.

Fortbildungsinhalte

Die EFA-Weiterbildung ist systematisch in vier Kernbereiche gegliedert, die aufeinander aufbauen und dir umfassende epileptologische Kompetenzen vermitteln:

Grundlagen der Epileptologie

  • Fundiertes Basiswissen über verschiedene Epilepsieformen
  • Pathophysiologie und Epidemiologie der Epilepsie
  • Subjektives Anfallserleben von Betroffenen verstehen
  • Angemessene Reaktionen und Verhaltensweisen bei Anfällen
  • Geschichte und aktuelle Entwicklungen der Epileptologie

Diagnostik und Therapie

  • Verschiedene Untersuchungsverfahren (EEG, MRT, neuropsychologische Tests)
  • Klassifikationssysteme epileptischer Anfälle und Syndrome
  • Medikamentöse Therapieansätze und Nebenwirkungsmanagement
  • Operative Verfahren und prächirurgische Diagnostik
  • Neurostimulationsverfahren und diätetische Therapien
  • Compliance und Adhärenz in der Behandlung

Sozialmedizinische Aspekte

  • Praktische Auswirkungen der Epilepsie auf Alltag, Beruf und Familie
  • Grundzüge des Sozialrechts und Rehabilitationsmaßnahmen
  • Fahreignung und Mobilitätsfragen
  • Umgang mit Komorbiditäten und Mehrfachbehinderungen
  • Transition von der Kinder- in die Erwachsenenmedizin
  • Stigmatisierung und gesellschaftliche Aspekte

Beratungskompetenz und Kommunikation

  • Verschiedene Beratungsansätze und -methoden
  • Professionelle Gesprächsführung und aktives Zuhören
  • Netzwerkarbeit und interdisziplinäre Zusammenarbeit
  • Durchführung von strukturierten Epilepsieschulungen
  • Aufklärungs- und Informationsgespräche mit Patienten und Angehörigen

Prüfung und Abschluss

Die EFA-Weiterbildung schließt mit einer mindestens 30-minütigen schriftlichen Lernkontrolle ab, die oft in Form von Multiple-Choice-Aufgaben gestaltet ist. Zusätzlich bearbeitest du kontinuierlich Fallstudien und erstellst den obligatorischen Hospitationsbericht. Die Bewertung erfolgt modular mit kontinuierlichen Lernkontrollen während der gesamten Weiterbildung.

Für die EFB entwickelst du ein eigenständiges epilepsiebezogenes Projekt mit schriftlichem Projektbericht und stellst dieses in einem mündlichen Abschlusskolloquium vor. Dabei demonstrierst du deine Fähigkeit, epileptologisches Fachwissen in die Praxis zu transferieren und innovative Lösungsansätze zu entwickeln.

Nach erfolgreichem Abschluss erhältst du das von der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie (DGfE) zertifizierte Zeugnis „Epilepsiefachassistenz“ bzw. „Epilepsiefachberatung“. Diese Zertifikate genießen in Deutschland sehr hohe Anerkennung und entsprechen den Qualitätsstandards der internationalen Epileptologie.

MFA mal anders – Meinung

Die EFA/EFB-Weiterbildung gehört zu den anspruchsvollsten und gleichzeitig wertvollsten Spezialisierungen für Medizinische Fachangestellte. Sie richtet sich an Fachkräfte, die bereit sind, sich intensiv mit einem komplexen medizinischen Fachgebiet auseinanderzusetzen und dabei sowohl medizinisches als auch soziales Verständnis zu entwickeln.

Besonders empfehlenswert ist diese Weiterbildung für MFAs, die bereits in neurologischen Praxen oder entsprechenden Klinikbereichen arbeiten und ihre Expertise ausbauen möchten. Die Kombination aus medizinischem Fachwissen und Beratungskompetenz macht dich zu einer unverzichtbaren Fachkraft in der Epilepsieversorgung.

Die berufsbegleitende Struktur ermöglicht es, parallel zur Weiterbildung praktische Erfahrungen zu sammeln und das Gelernte direkt anzuwenden. Allerdings erfordert die Weiterbildung auch ein hohes Maß an Engagement und Lernbereitschaft, da die Epileptologie ein sehr komplexes Fachgebiet darstellt.

Weiterführende Links

Wir als MFA mal anders bieten selbst keine Fort- bzw. Weiterbildungen an, sondern bieten Dir hier ein breit gefächertes Informationsangebot zu Deinen Karrieremöglichkeiten als MFA.

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