Die praktische MFA-Prüfung – Dein Guide für den großen Tag!
Die schriftliche Prüfung hast du hinter dich gebracht – jetzt steht die praktische Prüfung vor der Tür.
Die schriftliche Prüfung hast du hinter dich gebracht – jetzt steht die praktische Prüfung vor der Tür. Und mal ehrlich: Das ist für viele der aufregendste Teil der ganzen MFA Ausbildung. Aber keine Sorge, mit der richtigen Vorbereitung und ein paar Insider-Tipps meisterst du auch diesen Teil locker!
Was ist die praktische Prüfung überhaupt?
In der praktischen Prüfung zeigst du, was du in den letzten drei Jahren deiner MFA Ausbildung wirklich gelernt hast. Du bekommst eine Prüfungsaufgabe, die aus verschiedenen Bausteinen zusammengesetzt ist – genau wie im echten Praxisalltag! Die gute Nachricht: Du kennst eigentlich alles schon aus deiner täglichen Arbeit in der Praxis.
Die Fakten auf einen Blick:
- Dauer: Maximal 75 Minuten (davon bis zu 15 Minuten Fachgespräch)
- Zeitpunkt: Meist 4-6 Wochen nach der schriftlichen Prüfung
- Prüfungsort: Je nach Ärztekammer in der Berufsschule, in Prüfpraxen oder in speziellen Prüfungsräumen
Was kommt in der praktischen Prüfung dran?
Die praktische Prüfung besteht aus verschiedenen Bausteinen, die aus diesen Bereichen kommen können:
Diagnose und Untersuchungen
- Blutdruckmessung (auch bei neuen Patienten oder im Notfall)
- i.v. Blutentnahme (inkl. Vorbereitung)
- EKG schreiben und Störungen erkennen
- Pulsmessung, Körpergröße, Gewicht, BMI
- Temperaturmessung (rektal, axillar, im Ohr, sublingual)
- Peakflowmessung
- Lungenfunktionsprüfung (Spirometrie)
Injektionen und Medikamente
- Infusion vorbereiten (ggf. mit Medikamentenzugabe)
- s.c. Injektion (z.B. Insulin, Heparin)
- i.m. Injektion
- i.v. Injektion vorbereiten
- Impfungen (i.m. oder s.c.)
Kleine Chirurgie und Verbände
- Sterile Handschuhe anziehen
- Wundversorgung vorbereiten
- Fäden ziehen
- Verschiedene Verbände anlegen
- Kompressionsverband
Notfälle und Erste Hilfe
- Verhalten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes
- Stabile Seitenlage
- Thoraxkompression (Herzdruckmassage)
- Beatmung
- Defibrillator/AED einsetzen
- Druckverband bei starker Blutung
Hygiene
- Händedesinfektion (auch nach Kontamination!)
- Flächendesinfektion
- Instrumente zur Sterilisation vorbereiten
Falls dich Hygiene besonders interessiert, kannst du dich als Hygienebeauftragte weiterbilden.
Prävention
- Gesundheitsuntersuchungen vorbereiten
- Impfstatus überprüfen
- Krebsfrüherkennungsuntersuchungen
Wenn dir Impfberatung und Prävention besonders Spaß machen, kannst du dich als Impfassistentin spezialisieren.
Laboruntersuchungen
- Urinuntersuchung mit Teststreifen
- Sedimentherstellung
- Blutzuckermessung
- CRP-Schnelltest
Sonstiges
- Abrechnung (GOÄ/EBM)
- Dokumentation
- Aufklärung und Beratung von Patienten
Interessierst du dich besonders für die administrative Seite, bietet sich eine Weiterbildung zur Abrechnungsmanagerin an.
Was muss ich zur Prüfung mitbringen?
Hier ist deine Checkliste für den Prüfungstag:
- ✅ Personalausweis oder Reisepass (ganz wichtig!)
- ✅ Einladung zur Prüfung von der Ärztekammer
- ✅ Nachweis über Erste-Hilfe-Kenntnisse
- ✅ Stifte (am besten mehrere, falls einer nicht funktioniert)
- ✅ Uhr (keine Smartwatch!) oder Stoppuhr für Zeitmanagement
- ✅ Getränk und ein Snack (Apfel, Weintrauben, Nüsse oder Engergyriegel sind super)
- ✅ Taschenrechner (es kann sein, dass du z.B. den BMI ausrechnen musst)
Wie läuft die praktische Prüfung ab?
Da die Prüfungen nicht bundesweit einheitlich organisiert sind, sondern jedes Bundesland seine eigene Ärztekammer hat, können Inhalte und Ablauf immer etwas abweichen. Aber im Allgemeinen kannst du dir den Ablauf bei der praktischen Prüfung wie folgt vorstellen:
1. Vor der Prüfung
Du kommst zur vereinbarten Zeit am Prüfungsort an. Meist gibt es einen Warteraum, wo du bis zu deinem Prüfungstermin wartest. Versuch, ruhig zu bleiben und ein paar mal tief durchzuatmen! So kannst du deine Nervosität etwas runter bringen.
2. Ziehen der Aufgabenstellung oder Vorbereitungsphase (5-10 Minuten)
Du ziehst aus drei Umschlägen deine Prüfungsaufgabe, die mehrere Bausteine enthält. Darin wird der genaue Fall mit Hintergrundinformationen zum Patienten beschrieben und die konkrete Aufgabe, die du erfüllen sollst. Das kann z.B. sein:
- Ein Patient kommt mit bestimmten Beschwerden
- Du sollst ihn betreuen und Untersuchungen durchführen
- Anschließend sollst du die Ergebnisse dokumentieren und abrechnen
Wichtig: Lies dir die Aufgabe gründlich durch! Wenn du etwas an dem Fall oder der Aufgabenstellung nicht verstehst, hast du jetzt noch die Möglichkeit, offene Fragen mit den Prüfern zu klären. Später ist das nicht mehr möglich.
3. Planungsphase (20 Minuten)
Mach dir eine kurze Planung: Was muss ich in welcher Reihenfolge tun? Um welches Krankheitsbild geht es? Was muss ich dazu wissen? Was gibt es dazu sonst noch zu beachten, z.B. ist es ein Notfall und der Patient muss sofort behandelt werden oder kann der Patient ggfs. etwas warten? Wie sind die Abrechnungsziffern? Welche Formulare muss ich ausfüllen? Beachte, ob es sich um einen Kassen- oder Privatpatienten handelt. Mach dir Notizen, zu jedem einzelnen Schritt. Du darfst die Notizen mit in die Prüfung nehmen.
4. Die Durchführung (ca. 30-40 Minuten)
Jetzt zeigst du dein Können! Du führst die Aufgaben durch – entweder:
- An einer Puppe/einem Dummy
- An einem Prüfer
- An einem “Simulationspatienten”
- Oder du simulierst die Handlung (z.B. bei Injektionen)
Pro-Tipp: Erkläre während der Durchführung immer, was du gerade tust und warum! Das zeigt den Prüfern, dass du weißt, was du machst. Außerdem gibt es dir selbst mehr Sicherheit und du verlierst die Nervosität.
5. Das Fachgespräch (max. 15 Minuten)
Nach der praktischen Durchführung kommt das Fachgespräch. Hier wird dein theoretisches Wissen abgefragt. Die Prüfer fragen dich z.B.:
- “Warum haben Sie diese Kanülenstärke gewählt?”
- “Was müssen Sie bei der Abrechnung beachten?”
- “Welche Hygienemaßnahmen sind hier wichtig?”
- “Was würden Sie bei einer Komplikation tun?”
- “Welche Impfungen gibt es, um den Patienten mit diesem Krankheitsbild zu schützen?”
Das ist deine Chance zu zeigen, dass du nicht nur die Handgriffe kannst, sondern auch verstehst, WARUM du etwas machst und dass du Hintergrundwissen besitzt!
6. Nach der Prüfung
Geschafft! Du wirst aus dem Prüfungsraum geschickt und die Prüfer beraten sich. Danach erfährst du direkt, ob du bestanden hast und mit welcher Note und welche Gesamtnote in Kombination mit der schriftlichen Note das ergibt.
Wer ist bei der Prüfung dabei?
Bei deiner praktischen Prüfung sind anwesend:
👥 Der Prüfungsausschuss besteht normalerweise aus:
- 1-2 Ärzten/Ärztinnen (als Arbeitgebervertreter)
- 1-2 erfahrenen MFAs (als Arbeitnehmervertreter)
- 1-2 Berufsschullehrer, die fachlich qualifiziert sind.
Gut zu wissen: Die Prüfer wollen, dass du bestehst! Sie sind da, um deine Kompetenz zu bewerten – nicht um dich durchfallen zu lassen. Sei also selbstbewusst und zeig, was du kannst!
Was muss ich bei der praktischen Prüfung beachten?
Die wichtigsten Erfolgsfaktoren:
1. Hygiene, Hygiene, Hygiene!
Das kann man nicht oft genug betonen. Achte besonders auf:
- Händedesinfektion (30 Sekunden einwirken lassen!)
- Flächendesinfektion
- Keimarme oder sterile Handschuhe (je nach Situation)
- Steriles Arbeiten beim chirurgischen Arbeiten
2. Strukturiertes Arbeiten
- Arbeite systematisch und planvoll
- Bereite ALLES vor, bevor du anfängst
- Denk an die richtige Reihenfolge
3. Patientenkommunikation
- Stell dich vor und erkläre, was du machst
- Sei freundlich und einfühlsam (auch wenn's "nur" eine Puppe ist!)
- Informiere über mögliche Risiken (z.B. Bluterguss bei Blutentnahme)
4. Dokumentation
- Vergiss die Dokumentation nicht!
- Notiere Datum, Uhrzeit, durchgeführte Maßnahmen
- Bei Medikamentengabe: Chargenummer, Dosis, etc.
- Beachte, ob Formulare ausgestellt werden müssen: z.B. eine Krankenhauseinweisung oder ein Rezept
5. Abrechnung
- Wähle die richtigen Ziffern (GOÄ oder EBM – je nach Aufgabe)
- Achte auf Besonderheiten (Wochentag, Uhrzeit, Kostenträger)
6. Material richtig auswählen
- Kontrolliere Verfallsdaten!
- Wähle die richtige Kanülengröße
- Achte auf steriles/keimarmes Material
5 Beispielaufgaben mit Lösungen
Beispiel 1: i.v. Blutentnahme
Die Aufgabe: Ein Patient kommt zur Blutabnahme für ein Routinelabor. Führe die i.v. Blutentnahme durch und bereite das Material für den Versand vor.
So gehst du vor:
Vorbereitung:
- Hygienische Händedesinfektion durchführen (30 Sek.)
- Material bereitstellen: Armpolster, Stauschlauch, Blutentnahmesystem mit Kanüle (Größe je nach Venensituation), Hautdesinfektionsmittel, Keimarme Handschuhe, Keimarme Tupfer, Pflaster (nach Pflasterallergie fragen!), Abwurfbehälter für Kanülen, Röhrchen beschriften (Name, Geburtsdatum)
Durchführung:
- Keimarme Handschuhe anziehen
- Patient hinsetzen oder hinlegen lassen
- Arm auf Polster lagern
- Stauschlauch anlegen (Radialispuls muss tastbar bleiben!)
- Vene palpieren (ertasten)
- Einstichstelle desinfizieren, Einwirkzeit abwarten (trocken!)
- Mit Anschliff nach oben in die Vene einstechen
- Sobald Blut fließt: Stauung lösen!
- Röhrchen in richtiger Reihenfolge füllen (Nativröhrchen zuerst, dann Röhrchen mit Additiva)
- Röhrchen durch Schwenken mischen (nicht schütteln!)
- Kanüle entfernen
- Patient auffordern, mit Tupfer Druck auszuüben
- Kanüle sofort in Kanülenbox entsorgen, kein Re-Capping!!
- Pflaster aufkleben
- Röhrchen versandfertig machen und Laborüberweisung ausfüllen
Im Fachgespräch könntest du gefragt werden:
- “Warum löst man die Stauung, sobald Blut fließt?” → Um Hämolyse zu vermeiden
- “Was ist bei der Reihenfolge der Röhrchen zu beachten?” → Nativ immer zuerst
- “Was tun bei einem Nadelstichunfall?” → Blutung fördern, desinfizieren, Arzt informieren, dokumentieren
Beispiel 2: i.m. Impfung durchführen
Die Aufgabe: Eine Patientin (45 Jahre) soll eine Tetanus-Auffrischimpfung erhalten. Bereite die Impfung vor und führe sie durch.
So gehst du vor:
Vorbereitung:
- Impfstatus im Impfpass überprüfen
- Patientin nach Einnahme von Antikoagulanzien fragen!
- Hygienische Händedesinfektion
- Material bereitstellen: Impfstoff aus dem Kühlschrank holen, Verfallsdatum kontrollieren!, Passende Kanüle auswählen (Gewicht, Geschlecht, Alter beachten), Hautdesinfektionsmittel, Keimarme Tupfer, Pflaster (Pflasterallergie?), Kanülenabwurfbehälter
Durchführung:
- Impfstoff schwenken (nicht schütteln!)
- Bei Bedarf Kanüle auf Fertigspritze aufsetzen
- Luftblasen entfernen
- Injektionsstelle desinfizieren (M. deltoideus, unteres Dreikel, nicht dominanter Arm)
- Nach Trocknung senkrecht einstechen
- Langsam injizieren
- Kanüle rasch entfernen
- Mit Tupfer auf Injektionsstelle drücken
- Pflaster aufkleben
- Kanüle entsorgen
- Wichtig: Eintragung im Impfpass (Datum, Stempel, Unterschrift nur vom Arzt/Ärztin!), Chargennummer des Impfstoffs einkleben, Dokumentation in Patientenakte
Im Fachgespräch könntest du gefragt werden:
- “Wo genau impfen Sie bei Erwachsenen?” → M. deltoideus, unteres Dreieck
- “Warum fragen Sie nach Antikoagulanzien?” → Erhöhtes Blutungsrisiko
- “Was muss dokumentiert werden?” → Datum, Chargenummer, Impfstoff, Unterschrift
Beispiel 3: EKG schreiben und Störung erkennen
Die Aufgabe: Bei einem Patienten soll ein Ruhe-EKG geschrieben werden. Das EKG zeigt eine Störung – erkenne sie und erkläre, was zu tun ist.
So gehst du vor:
Vorbereitung:
- Patient bitten, Oberkörper freizumachen und Schmuck abzulegen
- Patient auf die Liege legen
- Material bereitstellen: EKG-Gerät funktionsbereit machen, Elektrodenpapier oder -gel, Evtl. Einwegrasierer für Brusthaare, Patientendaten im Gerät eingeben
Durchführung:
- Extremitätenableitungen anlegen (Kabelfarben beachten!): Rot = rechter Arm, Gelb = linker Arm, Grün = linkes Bein, Schwarz = rechtes Bein
- Brustwandableitungen anlegen (V1-V6)
- Patient bitten, ruhig zu liegen und nicht zu sprechen
- EKG starten
Störungen erkennen und beheben:
- Störung 1: Wandern der Nulllinie - Ursache: Elektrodensitz, Patient bewegt sich → Lösung: Elektrodensitz überprüfen, Patient um Bewegungslosigkeit bitten (nicht lachen, husten, sprechen)
- Störung 2: Unregelmäßige Verzitterungen (Muskelzittern) - Ursache: Patient hat Angst oder friert → Lösung: Patient beruhigen, evtl. zudecken
- Störung 3: Sägezahngrundlinie (50Hz-Brumm) - Ursache: Wechselstromüberlagerung → Lösung: Andere Elektrogeräte in der Nähe abstellen, Handys entfernen
Im Fachgespräch könntest du gefragt werden:
- “Wo liegt V4?” → 5. ICR in der Medioklavikularlinie
- “Woran erkennen Sie Muskelzittern im EKG?” → Unregelmäßige Verzitterungen
- “Was bedeutet die Farbe Gelb?” → Linker Arm
Beispiel 4: Wundversorgung
Die Aufgabe: Ein Patient hat sich beim Heimwerken eine klaffende Schnittwunde am Unterarm zugezogen. Die Wunde ist nicht verunreinigt. Bereite die Wundversorgung für den Arzt vor.
So gehst du vor:
Vorbereitung:
- Hygienische Händedesinfektion
- Material bereitstellen: Steriles Abdecktuch für Arbeitsfläche, Wunddesinfektionsmittel, Anästhesie (Lokalanästhetikum, Spritze, 2 Kanülen), Pulsoxymeter, Sterile Handschuhe für den Arzt, Sterile Tupfer und Kompressen, 2 Nierenschalen (eine für Abfall, eine für Instrumente), Sterile Gefäßklemme, Steriles Skalpell (geballtes/bauchiges), Sterile chirurgische Pinzette, Sterile Naht (Nadel mit Nahtmaterial, Nadelhalter), Sterile Schere zum Fadenabschneiden, Steriles Lochtuch für Patient, Abdecktuch für Behandlungsplatz
- Wichtig: Tetanusimpfung überprüfen!
Durchführung:
- Arbeitsfläche desinfizieren
- Steriles Abdecktuch aufdecken (nur an den Ecken anfassen!)
- Alle sterilen Instrumente auspacken und bereitlegen
- Anästhesie vorbereiten (aufziehen, Luftblasen entfernen)
- Behandlungsplatz vorbereiten
- Pulsoxymeter anlegen
- Sterile Handschuhe für Arzt bereithalten
- Nach der Versorgung: Dokumentation und ggf. Rezept für Schmerzmittel
Im Fachgespräch könntest du gefragt werden:
- “Warum ist die Tetanusimpfung wichtig?” → Wundstarrkrampf-Prophylaxe
- “Was passiert beim sterilen Aufdecken?” → Nur Ecken anfassen, von innen nach außen auffalten
- “Wann wechselt man die Handschuhe?” → Nach Kontamination, nach Patientenkontakt
Beispiel 5: Notfall – Bewusstloser Patient
Die Aufgabe: Ein Patient bricht im Wartezimmer zusammen und liegt bewusstlos am Boden. Die Atmung ist nicht normal. Was tust du? (Demonstration an einer Puppe)
So gehst du vor:
1. Bewusstseinskontrolle:
- Handschuhe anziehen (Eigenschutz!)
- Ansprechen: “Hören Sie mich?”
- Rütteln an der Schulter
- Evtl. Schmerzreiz setzen
- Patient reagiert nicht!
2. Hilfe holen:
- Laut rufen: “Hilfe! Notfall!”
- Kollegin oder Person aus Wartezimmer beauftragen: “Holen Sie den Arzt!”
3. Patient auf den Rücken drehen
4. Atemwege freimachen:
- Kopf überstrecken
- Kinn hochziehen
- Mundrauminspektion (Fremdkörper?)
5. Atmungskontrolle:
- Sehen (hebt sich der Brustkorb?)
- Hören (Atemgeräusche?)
- Fühlen (spüre ich Atemluft?)
- Maximal 10 Sekunden!
6. Keine normale Atmung → Notruf:
- Jemanden beauftragen: “Rufen Sie den Notruf 112!”
- Oder selbst rufen (Handy auf Lautsprecher)
7. Reanimation beginnen:
30x Herzdruckmassage:
- Druckpunkt: Mitte des Brustkorbs
- Handballen übereinander, Finger verschränken
- Arme durchgestreckt, Schultern senkrecht über Druckpunkt
- Drucktiefe: 5-6 cm
- Frequenz: 100-120/Minute
- Vollständige Entlastung zwischen den Kompressionen
2x Beatmung:
- Kopf überstrecken, Kinn hochziehen
- Nase zudrücken
- Normal einatmen
- Lippen um Mund legen
- Gleichmäßig einblasen (1 Sekunde)
- Thorax hebt sich
- Ausatmung beobachten
8. Weiter im Rhythmus 30:2
- Bis Rettungsdienst eintrifft
- Bis Patient wieder atmet
- Bis AED/Defibrillator da ist
9. Bei vorhandenem AED:
- Gerät anschalten
- Oberkörper freimachen
- Elektroden anlegen (Anleitung auf Elektroden beachten!)
- Sprachanweisungen des Geräts folgen
- Vor Schockabgabe: Niemand berührt den Patienten!
- Nach Schock: Sofort weiter mit Reanimation
Im Fachgespräch könntest du gefragt werden:
- “Wann beginnen Sie mit der Reanimation?” → Bei Bewusstlosigkeit und fehlender normaler Atmung
- “Wie tief drücken Sie?” → 5-6 cm
- “Wie oft pro Minute?” → 100-120 Kompressionen
- “Was ist das Wichtigste bei der Reanimation?” → Schnell beginnen und nicht unterbrechen!
Wichtige Tipps für den Prüfungstag
Vor der Prüfung:
- ✅ Komm pünktlich (besser 15 Minuten zu früh als 1 Minute zu spät)
- ✅ Trage angemessene Kleidung (am besten wie in der Praxis: Praxiskleidung oder ordentlich)
- ✅ Haare zusammenbinden (wichtig für Hygiene!)
- ✅ Schmuck ablegen (Ringe, Armbänder stören bei Händedesinfektion)
- ✅ Fingernägel kurz und ohne Nagellack
- ✅ Geh nochmal auf die Toilette
- ✅ Trink genug, aber nicht zu viel (du willst nicht mittendrin raus müssen)
Während der Prüfung:
- ✅ Atme tief durch, bevor es losgeht
- ✅ Lies die Aufgabe GRÜNDLICH
- ✅ Mach dir einen kurzen Plan: Was kommt in welcher Reihenfolge?
- ✅ Sprich laut, was du tust (aber nicht ständig quasseln 😉)
- ✅ Wenn du einen Fehler machst: Nicht aus der Ruhe bringen lassen, weitermachen! Korrigiere dich einfach.
- ✅ Achte auf die Zeit, aber lass dich nicht hetzen
- ✅ Vergiss die Hygiene nicht – auch zwischen den Arbeitsschritten!
Im Fachgespräch:
- ✅ Bleib ruhig, auch wenn du eine Frage nicht sofort beantworten kannst
- ✅ Sag lieber “Könnten Sie die Frage vielleicht anders formulieren?” vielleicht fällt dir dann etwas ein
- ✅ Zeig, dass du mitdenkst: “In der Praxis würde ich…”
- ✅ Begründe deine Entscheidungen
- ✅ Höre genau zu, was gefragt wird
So bereitest du dich optimal vor
4 Wochen vor der Prüfung (also direkt nach der schriftlichen Prüfung):
- Alle Bausteine durchgehen und wiederholen
- In der Praxis um Übungsmöglichkeiten bitten
- Mit Kolleginnen Prüfungssituationen durchspielen
Lese auch Erfahrungsberichte von anderen Auszubildenden – das gibt dir Motivation und zeigt dir, dass andere es auch geschafft haben!
2 Wochen vor der Prüfung:
- Schwierige Bausteine nochmal intensiv üben
- Abläufe visualisieren (stell dir vor, wie du die Aufgabe durchführst)
- Fachgespräch üben: “Warum machst du das so?”
1 Woche vor der Prüfung:
- Nochmal alle wichtigen Handgriffe durchgehen
- Auf Hygiene und steriles Arbeiten achten
Am Vorabend:
- Tasche packen (Ausweis, Stifte, Getränk)
- NICHT bis spät in die Nacht lernen!
- Entspann dich, guck eine Serie, mach was Schönes
- Früh ins Bett
Am Prüfungstag:
- Ordentlich frühstücken (dein Gehirn braucht Energie!)
- Pünktlich losgehen
- Vertrauen in dich haben – du hast das drauf! 💪
Was wird eigentlich bewertet?
Die Prüfer achten auf verschiedene Kriterien:
Fachliche Korrektheit (50%)
- Führst du die Tätigkeiten richtig aus?
- Sind die Handgriffe korrekt?
- Wählst du das richtige Material?
Hygiene (20%)
- Händedesinfektion korrekt?
- Flächendesinfektion durchgeführt?
- Steriles Arbeiten eingehalten?
Arbeitsorganisation (15%)
- Strukturierte Arbeitsweise?
- Richtiger Ablauf?
- Zeitmanagement?
Kommunikation (10%)
- Patient informiert?
- Freundlich und einfühlsam?
- Aufklärung verständlich?
Dokumentation (5%)
- Vollständig dokumentiert?
- Abrechnung korrekt?
Wann hast du bestanden?
Du brauchst eine mindestens ausreichende Leistung (Note 4,4) in der praktischen Prüfung. Die praktische Prüfung wird genauso gewichtet wie die schriftliche Prüfung (jeweils 50%).
Wichtig: Du musst sowohl die schriftliche ALS AUCH die praktische Prüfung bestehen! Wenn eine nicht bestanden ist, kannst du sie bis zu zweimal wiederholen.
Dein Erfolgsmantra für die praktische Prüfung
Sag dir vor der Prüfung (oder schreib es dir auf einen Zettel):
“Ich kann das! Ich habe drei Jahre lang genau dafür gelernt und geübt. Ich bin gut vorbereitet. Die Prüfer wollen, dass ich bestehe. Ich mache das, was ich jeden Tag in der Praxis mache. Ich kann das! 💪”
Was kommt nach der praktischen Prüfung?
Hast du die praktische Prüfung erfolgreich gemeistert, beginnt dein neues Leben als fertig ausgebildete Medizinische Fachangestellte – und die Möglichkeiten sind vielfältig!
Du kannst dich in verschiedenen Bereichen spezialisieren, zum Beispiel als Praxismanagerin oder VERAH. Oder du entdeckst ganz neue Berufsbilder und Karrieremöglichkeiten im Gesundheitswesen.
Fazit
Die praktische Prüfung ist deine Chance zu zeigen, was du draufhast! Es ist DEIN Moment, in dem du beweist, dass du eine kompetente MFA bist. Ja, es ist aufregend. Ja, du wirst wahrscheinlich nervös sein. Aber genau das gehört dazu!
Mit der richtigen Vorbereitung, einem kühlen Kopf und dem Vertrauen in dich selbst schaffst du das locker. Und denk dran: Nach der Prüfung beginnt dein neues Leben als fertig ausgebildete Medizinische Fachangestellte. Das ist doch ein super Ziel, oder? 🎉
Du schaffst das – wir glauben an dich!
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