Essstörungen gehören zu den psychosomatischen Erkrankungen, die mit vielen Belastungen im körperlichen, psychischen und sozialen Bereich einhergehen. Dabei stehen Essverhalten, Körpergewicht und die ständige Beschäftigung mit den Themen Figur, Körperbild und Leistung im Mittelpunkt der Betroffenen.
Seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Anzahl von jungen Menschen, die aufgrund einer Essstörung behandelt werden, massiv angestiegen (DAK-Kinder-und Jugendreport 2022). Einige Krankheitsverläufe können sehr schwerwiegend sein und bei extremem Untergewicht zum Tod führen, daher ist ein frühes Erkennen notwendig, um eine Chronifizierung zu vermeiden.
In der Veranstaltung wird ein Überblick zu den Ursachen, Symptomen, Verläufen, Komplikationen und Therapieansätzen von Essstörungen gegeben. Zusätzlich wird der aktuelle Einfluss von sozialen Medien auf das Essverhalten und das Körperbild diskutiert.
Themen:
Magersucht (Anorexia Nervosa)
Essstörung, die durch einen unablässigen Schlankheitswahn, ein verzerrtes Körperbild, eine extreme Angst vor Fettleibigkeit sowie die Einschränkung der Nahrungsaufnahme gekennzeichnet ist, was zu einem erheblichen, mitunter lebensbedrohlichen Gewichtsverlust führt.
Ess-Brech-Sucht (Bulimia Nervosa)
Betroffene leiden an starken Essanfällen, die zu Schuldgefühlen führen – kombiniert mit streng kontrolliertem Essverhalten. Als Folge ergreifen an Bulimie Erkrankte drastische Gegenmaßnahmen, wie selbst herbeigeführtes Erbrechen.
Insulin-Purging
Diabetespatientinnen und -patienten führen sich absichtlich zu wenig Insulin zu, damit die Kohlenhydrate im Blut verbleiben, um dann mit dem Urin ausgeschieden zu werden.
Unkontrolliertes Essen (Binge-Eating-Störung)
Essstörung, die durch den wiederholten Verzehr von ungewöhnlich großen Mengen an Nahrungsmitteln (Essattacken) gekennzeichnet ist und mit dem Gefühl des Kontrollverlusts während und nach dem Essanfall einhergeht.
Bei Typ-2-Diabetes: Adipositas und die Binge-Eating-Störung weisen erhebliche Verbindungen auf.